Kultur Ecuadors
Soziale Schichten
Anders als in Deutschland, sind hier der Unterschied von Arm und Reich enorm!
Als eine Austauschschülerin die bei einer Familie wohnt, die zwei Autos hat, ein großen Haus und mehrere Angestellte versteht es sich von selbst, dass ich in einem privaten-abgezeunten Wohngebiet lebe, dass sich "Orbanisation" nennt. Am Eingang dieser Orbanisation gibt es Schranken und ein Securityhäuschen, das genau konrolliert, wer hinein fährt und wer nicht. Ich bin aber nicht "gefangen" wie das jetzt manche bezeichnen würden. Ich kann rein und raus gehen, wie ich will und durch Cumbayá spazieren.
Es gibt zwei Arten von Bus. Einmal den gelben Escuela Bus für die Schule und den grünen, öffentlichen für Alle. Beide fahren gern auch mal mit offener Tür, aber bis ich den Grünen benutzen darf um Beispielsweise nach Quito zu fahren, dauert es noch ein bisschen, bis ich weiß, was ich machen kann, wohin ich gehen kann und mit wem ich reden darf. Jedenfalls wurde mir das bereits von meiner Gastfamilie erklärt. Außerhalb der Orbanisation soll ich mit niemandem reden, den ich nicht kenne und es wird lange dauern bis sich eine Deutsche wie ich mit den Regeln Ecuadors vertraut gemacht hat und das Land einschätzen kann.
Im Hause meiner Gastfamilie arbeitet Rosalie. Sie ist die Tochter von der Mutter, die schon viele Jahre vorher für Familie Lasso gearbeitet hat, aber jetzt des Lebens müde ist. Rose macht jeden Tag mein Bett. Mir wurde gesagt, ich soll es nicht selbst tun, denn dafür gibt es eben Rosalie. Ich habe einen stillen Streit mit ihr, wo meine Waschtasche steht. Jeden Tag räumt sie alles in den Schrank. Und jeden Tag stelle ich meine Waschtasche wieder auf das Waschbecken. Sie macht Essen, putzt und quatscht auch gern mal mit mir. Oft hört man "Rosalie, Rosalie!" durchs Haus schreien, aber das ist Normal hier in Ecuador. Was ich aber wirklich unfair finde ist, dass sie sehr primitive Haushaltsgeräte zum sauber machen benutzen muss. Das heißt, es gibt einen Geschirrspüler. Die Teller wäscht sie mit der Hand, den Boden säubert sie mit dem Besen.
Ihre Gehalt sind 300 Dollar was der Mindestlohn für einen Verdienenden in Ecuador ist. Damit muss sie die Schule ihres Sohnes bezahlen den sie mit 17 bekommen hat und ihre Ausbildung damit sie eines Tages als etwas anderes arbeiten kann.
Allerdings haben nicht alle eine Hausfrau. Ungefähr 1% sind richtige, richtige Millionäre und 3% leben wie ich mit einer Hausfrau und in einer Urbanization. Der Rest lebt nicht in einer Urbanization, haben wenig oder keine Sicherung für einen möglichen Einbruch und leben somit gefährlicher.
Natur
Die Natur Ecuadors ist einzigartig. Man sagt, Ecuador vereint vier Länder in einem. Die Galapagos-inseln sind ein ganz außergewöhnlicher Ort, die Küste mit den umwerfendten Stränden, die Sierra mit den Bergen (da wohne ich) und den Orient-Amazonas Gebiet. Das Klima ist in jedem der vier Teile anders. Manchmal ist es jedoch so heißt und Nichts-tuende-menschen zünden die Wälder an. Auch ich muss leider oft große Flächenbrände erleben. Alle sind wütend auf diese Menschen, denn sie zerstören nicht nur die Natur, sie vernichten auch den Lebensraum für viele Tierarten.
Die Vulkane Ecuadors sind teilweise noch aktiv. Neulich ist der Tunguahua ausgebrochen doch ich war zu der Zeit in Guayaquil. Der Staub ist zu dem 6 Stunden entfernten Cuenca gekommen. Überall ist der Staub heruntergefallen. In den bis zu 6 Stunden entfernten Städten konnte man die rießige Staubwolke sehen die aussieht wie ein Atompilz.
Politik
Momentan ist Ecuadors Präsident Correa. Dieser hat aus der geschichte Ecuadors gelernt und hat eine feste Hand angelegt. Viele sagen dass er sehr viel Gutes für Ecuador getan hat, andere sind sehr unzufrieden. Besonders die höhere Gesellschaftsicht ist sehr kritisch. Die untere, wie auch meine Empleada ist ganz und zu 100 % für Correa da er diese Arbeiter sehr unterstützt. Als ich sie fragte ob sie mit allem einverstanden ist sagte sie ohne zu zögern "Ja, mit allem" dann fragte ich was sie zu dem Yasuni-thema oder Snoden meine aber da wusste sie gar nichts drüber zu sagen. Jetzt stehen die Wahlen an. Überall ist die Werbung aber meistens nur für Correa. Die Regierung hat wohl über 2 Millionen für die Plakate und Kampañen ausgegeben. Es gibt fast keine Chance für andere Kandidaten weil die Breite Masse wahrscheinlich Correa wählen wird. Mir wurde erklärt dass man einige Zuschläge nicht bekommt, wenn man nicht Correa wählt. Die Ecuadoriander fühlen sich teilweise wie in einem unfreien Land weil sie nicht ihre Meinung sagen dürfen. Das könnte man schon fast mit der DDR vergleichen.
Straßenleben
Ich bin zwar meistens im Auto unterwegs, aber selbst wenn ich nach draußen gucke, sehe ich genau, was dieses Land ausmacht. Natürlich gibt es die Leute, die dir wenn du an der Ampel stehst, Dinge verkaufen wollen oder anfangen deine Autoscheiben zu reinigen. Es gibt Straßenkünstler und Kinder, die auf dem dreckigen Fußweg spielen. Man riecht köstliche so wie abstreckende Düfte im vorbeifahren. Es gibt kleine, dreckige Läden, wo dies und das verkauft wird. Und es gibt natürlich die "wohlhabende" Bevölkerung, die sich nie so auf der Straße herumtreiben würde.Die Straßen sind voller Leben.
Essen
Was ich hier alles schon gegessen habe ist wirklich, wirklich "rico", lecker. Ein typisches Essen, dass von Rose, der Hausfrau für Alles gerichtet wird, besteht aus Reis, Fleisch und Salat. Natürlich gibt es auch mal Spagetti oder anderes, aber meistens ist ein Gericht so aufgebaut. Aber allein die vielen Früchte hier oder der Saft, den Rosalie jeden Tag frisch macht, ist genial. Bis jetzt finde ich eine bestimmte Reissorte (Mote), die viel größer, als der normale Reis ist und Choclo, die wie Mandeln aussehen und sehr, sehr viel Calium (viel mehr als Milch) haben und die Yuka-Chips am Besten. Pan de Yuka oder Yuka gebraten schmecken auch super. Wenn Isa und Ronald von dem Essen Ecuadors reden, kommen sie richtig in Fahrt. Sie können gar nicht mehr aufhören, mir die Gerichte aufzuzählen. Ich muss ja noch soooooo viel probieren!
Mittlerweile habe ich auch schon Ceviche, eine Suppe mit Schrimps, Patacon, Falden aus bestimmten Bananen und außergewöhnliche Früchte wie Toxi, Tomate de árbol oder Guyaba.
Baumtomate- "tomate de arbol"
Rießen Empanda auf der Ronda von Quito